Ein echtes Jubiläum konnte der Ortsverein der SPD Bad Sachsa am vergangenen Wochenende feiern. Als kleiner Teil der ältesten Partei Deutschlands (sie wird im kommenden Jahr 150) kann der Bad Sachsaer Ortsverein immerhin auf stolze 100 Jahre zurückblicken.

Ein echtes Jubiläum konnte der Ortsverein der SPD Bad Sachsa am vergangenen Wochenende feiern. Als kleiner Teil der ältesten Partei Deutschlands (sie wird im kommenden Jahr 150) kann der Bad Sachsaer Ortsverein immerhin auf stolze 100 Jahre zurückblicken.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Gunter Grimm folgten die Grußworte der Bürgermeisterin Helene Hofmann und des SPD-Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Hausmann; anschließend ließ der Ratsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeister Ralph Boehm in seiner Eigenschaft als Stadtarchivar die 100 Jahre Revue passieren. Im Archiv der Stadt befinden sich viele original Urkunden und Papiere, welche die Geschichte der Partei belegen. So etwa Nachweise über Vorläuferorganisationen der SPD, wie Arbeiterverbände von Malern, Maurern und Zimmerleuten, welche bereits damals für eine gerechtere Bezahlung ihrer Arbeit kämpften. Aus diesen Gruppierungen entstand dann schließlich 1912 der Ortsverein der SPD Bad Sachsa.
Die Gründungsurkunde und die Bescheinigung durch den damaligen Bürgermeister bestätigen, dass alles ordnungsgemäß von statten ging. Besonders zu erwähnen ist, dass Ralph Boehm den Enkel eines der Gründungsmitglieder vor Ort begrüßen durfte: Otto Heidecke, der wie auch sein Vater für 100 Jahre Sozialdemokratie in Bad Sachsa stehen.
Für über 75 Jahre SPD stand der Sachsaer Selmar Müller ( Parteieintritt 1921), der insbesondere die Zeit der Weimarer Republik und der Nazi-Diktatur leidvoll mit erlebte.Aus seinen Aufzeichnun-gen zitierte Ralph Boehm, dass SPD- und KPD-Mitglieder, von einer Versammlung nach Hause gehend, von den Nazis aus dem Hinterhalt angeschossen wurden: Friedrich Imse Steckschuss in der Hand, Oskar Klapproth Streifschuss am Rücken, Richard Lütge Streifschuss an der Hüfte; Adolf Klapproth verstarb wenige Tage darauf an seiner Schussverletzung (Steckschuss im Oberschenkel).
Während diese Episode vorgetragen wurde, hätte man im Raum eine Stecknadel fallen hören können.
Vor diesem Hintergrund stellte der stellv. Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Hubertus Heil fest, dass heutige Probleme relativ klein und lösbar sind. Auf eindringliche und sehr persönliche Weise erläuterte Heil die Ziele der SPD, die sich aus den Grundwerten der Partei ergeben: Gerechtigkeit, Freiheit und Solidarität. Er bedankte sich bei allen, die durch ihre ehrenamtliche Arbeit die Partei tragen und ermunterte dazu positiv und vorwärts gerichtet in die Zukunft zu schauen und die Ideale der SPD auch an die junge Generation weiterzugeben.
Bei anschließendem gemütlichen Beisammensein konnten sich die anwesenden Parteimitglieder und Gäste austauschen und in sehr harmonischer Stimmung die Feierstunde ausklingen lassen.